Nicolas Appert
Denkmal für Nicolas Appert von Richard Bruyère in Massy bei Paris von 1999
Quelle:
Wikimedia
Nicolas Appert,
geboren 17.11.1749, gestorben 01.06.1841.
Französischer preisgekrönter Konditor;
Er gewann 1810, ohne Bakterien zu kennen den von Kaiser Napoleon Bonaparte ausgeschriebenen Preis zu Haltbarmachung von Lebensmitteln (Kochen unter Luftabschluss in Glasbehältern, u. a. von Milch; 1804 Gründung der ersten Konsevenfabrik, 1827 erstmals Kondensmilchherstellung.)
Sein Buch "L'art de conserver toutes les substances animales et vegetales" erschien in Paris in erster Auflage 1810, erlebte fünf Auflagen und wurde in deutscher Übersetzung 1845 in Prag herausgegeben. Es wurde später von Louis Pasteur empfohlen.
Louis Pasteur,
geboren 27.12.1822, gestorben 28.09.1895.
Französischer Bakteriologe.
Das Wort "pasteurisieren"
ist von seinem Namen abgeleitet, da er 1860 als erster erkannte, dass man durch Erhitzung die Keime des Weins, des Biers und der Milch abtöten und diese Produkte dadurch haltbar machen kann.
Erhitzungsarten für Milch heute:
- 62 bis 65 Grad für 30 Min. (Dauererhitzung)
- 72 bis 75 Grad für 40 bis 45 Sek. (Kurzzeiterhitzung)
- 85 Grad für 8 bis 15 Sek. (Hocherhitzung)
Nils Johannes Fjord,
geboren 27.04.1825, gestorben 04.01.1891
Büste in der Milchwirtschaftlichen Lehranstalt Dalum/Dänemark
Prof. Fleischmann wurde mit zwei Gedenktafeln gewürdigt. Die erste befindet sich seit 1951 an der früheren Gewerbe-und-Handelsschule in Lindau am Bodensee, wo er als Lehrer arbeitete.
Die zweite existiert als Denkmal am Versuchsstall Raden bei Güstrow des Grafen Wilhelm von Schlieffen.Dieser Stall mit 104 Kühen diente als Lehrstall von 1876 bis 1886 für die erste Milchwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt Deutschlands in Raden, bevor Prof. Fleischmann nach Königsberg berufen wurde. In dieser Lehranstalt wurden hunderte Landwirte und Molkereifachleute aus aller Welt aus- und weitergebildet.
Die Radener Gedenktafel wurde vom Landeskontrollverband Mecklenburg-Vorpommern (Direktor Henning Prahl, Güstrow) auf Vorschlag von Karl-Heinz Stiewe, Raden am 1864 erbauten Gutskuhstall angebracht. Der Text auf der Gedenkplatte lautet: "Hier wirkte von 1876 bis 1886 Wilhelm Fleischmann, Leiter der ersten Milchwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Raden" (das auf dem Stein abgebildete Gutshaus, das der Lehranstalt für den Unterricht diente, wurde 1899 abgetragen).
Molkerei-Institut Raden 1876
1. Milchwirtschaftliches Institut Deutschlands in Raden bei Güstrow
(Das Haus wurde um 1900 abgerissen)
Aus der Gedenkbroschüre des Heimatvereins Güstrow, 2001
Gedicht von Gustav Friedrich Wilhelm Fleischmann
"Reim auf die Milchwirtschaft", Juni 1916
Gedenktafel Lindau, 1951 Gedenk-Tafel Raden, 1998
Wilhelm Lefeldt, geboren 29.05.1836, gestorben 21.05.1913,
Molkereimashcinenkonstrukteur aus Wolfenbüttel
dem bisher noch kein Denkmal gesetzt wurde
(aus Karl Nagalhard "Männer um Martiny" Hildesheim 1936,
S. 37 bis 39)
Brief von W. Lefeldt an Benno Martiny vom 8. Nov. 1906
Ilja Iljitsch Metschnikow,
geboren 15.05.1845 in Iwanowka,
bei Charkow (Ukraine), gestorben 15.07.1916 in Paris
war Zoologe, Anatom und Bakteriologe.
Nach einem Studium an der Universität in Charkow und Studienaufenthalten in Gießen, Göttingen und München promovierte Metschnikow 1886 in Sankt Petersburg.
Danach war er Professor an der Universität von Odessa
und gründete dort 1886 mit N. F. Gamaleja das erste bakteriologische Zentrum Russlands.
1887 ging er nach Paris und wurde bei Louis Pasteur Laborleiter
an dessen Institut, ab 1895 unter seinem Nachfolger Prof. Duclaux.
Im Jahr1908 veröffentlichte er "Beiträge zu einer optimistischen Weltauffassung", das in gleichem Jahr auch in New York und London unter dem Titel "The Prolongation of Life" erschien, in dem er den Joghurt als Möglichkeit zur Lebensverlängerung beschrieb.
Er entdeckte die Immunabwehr-Mechanismen von Bakterien durch die weißen Blutkörperchen (Phagocytose) sowie die Heilung und Bekämpung der Cholera.
Ebenfalls 1908 erhielt er gemeinsam mit dem deutschen Paul Ehrlich den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.
Rechts: Das Reljef für Ilja Iljitsch Metschnikow befindet sich
in der Technologischen Metrostation in St. Peterburg.
Foto Quelle: Wikimedia Commons
Clemens Freiherr von Mauchenheim gen. von Bechtolsheim, geboren 15.09.1852, gestorben 15.07.1930.
Er war Bahnbrecher der Zentrifuge und Förderer der Landtechnik.
Sein lateinischer Wahlspruch lautete: "DUM SPIRO SPERO"
(Solange ich atme, hoffe ich).
Von der Technischen Universität München in Auftrag gegebene,
von Hanns Goebl ausgeführte und im Gebäude der TU ausgestellte Bronzetafel, jetzt Familienarchiv.
DR. ING. E. H. CLEMENS FRHR. v. BECHTOLSHEIM
1852 bis 1930 BAHNBRECHER DER ZENTRIFUGE
FöRDERER DER LANDTECHNIK
MR. ALFA - Zeugnisse aus Leben und Werk Clemens von Bechtolsheims
Bahnbrecher der Zentrifuge
Auszüge aus dem Buch von Hubert von Bechtolsheim: "Mr. Alfa, Bahnbrecher der Zentrifuge",
S. 95-96, München 2007
bzw. Benno Martiny: "Geschichte der Rahmgewinnung, 2. Teil; Die Schleuderentrahmung,
Leipzig 1913, S. 11 bis 12
Bericht von Benno Martiny über die mißglückte Schleuderentrahmung mit Lefeldts Eimerschleuder auf der Landwirtschaftlichen Weltausstellung in Bremen,
13. bis 21. Juni 1874
"Zwei Tage vor der Eröffnung und der geplanten Begründung des Milchwirtschaftlichen Vereins reist ich nach Helmstedt, um mich über die Bauart der Maschine näher zu unterrichten, die man enilgst noch hatte fertig stellen können und ohne vorherige Arbeitsprüfung nach Bremen abzuschicken genötigt gewesen war [...]. Dann reiste ich mit hochgespannten Erwartungen nach Bremen, die erste Eimerschleuder freudig zu begrüßen, die in drei Größen sich Liebhaber gewinnen sollte. Dort aber harrte der Maschine eine traurige Niederlage.
Nachdem sie vor dem Kreis zahlreich herbeigeeilter Zuschauer in Gang gesetzt worden war, riss plötzlich eines der eingehängten Gefäße los, nahm jedoch glücklicherweise seinen Flug über die Köpfe der Umstehenden hinweg und blieb, ohne irgendwelchen Schaden angerichtet zu haben, in dem Holzwerk eines nahen Schuppens stecken.
Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, dass der Engländer (die ersten Dampfmaschinen in Deutschland stammten meist aus England und wurden von englischen Mechanikern bedient), an dessen Lokomobile die Maschine angeschlossen war, den Zuruf, die Antriebskraft zu vermindern, entgegengesetzt verstanden hatte.
Und so begann der Apparat, sich wie verrückt zu drehen. Eine Vorrichtung aber, die Geschwindigkeit an der Maschine selbst zu regeln, war noch nicht vorgesehen. Vielleicht begreiflich, fehlte es dem Missgeschick auch nicht an Spott und Hohn
in manigfacher Ausdrucksform. Harmlos und sinnig belustigte ein zeichnerisch begabter Engländer, Head mit Namen, sich und Andre mit einem Scherzbild, das wert erscheint, hier Aufnahme zu finden, da es die Stimmung wiederspiegelt, die der Vorfall in beteiligten Kreisen erweckte.
Die Unterschrift lautet verdeutscht:
Schlacht der Milchtöpfe
Lefeldts Verfahren
Die vollkommne Einfachheit dieser Erfindung sowol, wie ihre unbedingte Gefahrlosigkeit im Gebrauch,
sollten sie auf das nachdrücklichste jedem empfehlen, der sich eine Kuh hält.
Schlager der Bremer Ausstellung.
Um Gottes Willen, weg von da; sie wollen einen umbringen".
Herrmann Weigmann,
geboren 17.01.1856, gestorben 19.02.1950
Büste in der ehemaligen Bundesanstalt für Milchforschung
(jetzt Max-Rubner-Institut) in Kiel
Hermann Laessig, bisher kein Denkmal
Zum Tode Hermann Laessigs
Würdigung durch Professor Dr. Dr. h. c. Hermann Weigmann
(Deutsche Molkerei-Zeitung, Kempten, vom 4.03.1943, Folge 9, S. 115 bis 116)
Hermann Laessig plante in einem Buch "Beiträge zur Geschichte der Milchwirtschaft" einen Beitrag "Die Geschichte der Milchwirtschaft", das gemeinsam mit einem Beitrag von Prof. Dr. Benno Martiny Jr., Prof. an der Universität Halle und Leiter des Prüfungsamtes für Milchgeräte zum Thema "Geschichte der Molkereigeräte und - maschinen" nach 1937 erscheinen sollte. Beide Beiträge und das Buch sind leider nicht erschienen.
Pierre Dornic, geboren 12.05.1864, gestorben 18.08.1933;
Denkmal in der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Surgères / Frankreich
Aufschrift auf dem Denkmal:
DIRECTEUR DE L'ECOLE
DE LAITERIE DE SURGERES
INSPECTEUR DES LAITERIES
COOPERATIVES DES CHARENTES
ET D' POITOU
.
Wilhelm Henneberg, geboren 06.01.1871, gestorben 16.01.1936
Gedenktafel (Bronze) in der ehemaligen Bundesanstalt für Milchforschung, Kiel,
jetzt Max-Rubner-Institut.
Sie wurde geschaffen von dem Maler und Kunsterzieher Hugo Schlitt, (1903-1993);
Er schuf auch mehrere Entwürfe für Ehrentafel und war mit der Tochter Lena von Wilhelm Henneberg, verheiratet.
Henneberg begründete 1926 den Einsatz von "Acidophiluskulturen" für die Herstellung von Reformjoghurt, eine Vorstufe der heutigen probiotischen Lebensmittel.